Ausbleibende Reaktionen aus Äthiopien lassen uns an unserem Projekt zweifeln. War es richtig, die Frage nach einer möglichen Restitution so offensiv zu stellen? Da rücken neue Rechercheergebnisse den Mantel in die Nähe von Kaiser Menelik…
Credits:
Technische Produktion: Tonstube
Lied „Eine weite Reise“ geschrieben und gesungen von Marion Moroder
Texte eingesprochen von Jutta Wieser
Podcast Cover: Anna Raich
Show Notes:
Interviewpartner*innen: Gaia Delpino und Rossana Di Lella (Museo delle Civiltà, Rom) / Angela Roberts / Markus Wurzer
DEUTSCH
Der Äthiopische Mantel: Folge 3: Noch immer unterwegs
Ariane Karbe (AK):
MUSIK
Ich stehe hier wieder in der Villa Freischütz wie in der ersten Folge. Aber dieses Mal nicht auf dem Dachboden, sondern im Roten Salon, vis-à-vis dem äthiopischen Mantel. Noch haben wir ihn nicht wieder ins Depot gebracht. Obwohl die Ausstellung mit Beginn der Winterpause offiziell beendet wurde. Aber auch während der Pause finden hier Führungen statt und Veranstaltungen. Dann kann die Ausstellung noch gezeigt werden. Irgendwie passt es auch, dass sie noch kein Ende gefunden hat. Denn die Geschichte vom äthiopischen Mantel ist noch nicht abgeschlossen, zu viele Fragen sind offen geblieben. So wie Marion Moroder es eben in ihrem Lied über den Mantel gesungen hat:
So weit getragen von
Nur Macht und Gier
Vielleicht auch nicht
Keiner sagt es mir
Nein, keiner sagt es mir
Als Hannes Obermair und ich mit unseren Recherchen begonnen haben, wussten wir, wie unwahrscheinlich es war, genau herausfinden zu können, wem der Mantel in Äthiopien einst gehört hatte. Also BEVOR General Enea Navarini ihn in Besitz genommen und in die Villa Freischütz gebracht hat. Der Weg ist das Ziel, sagten wir uns. Aber jetzt lässt es mich doch nicht los, dass wir diese Frage nicht beantworten können. Jedenfalls nicht mit Sicherheit. Aber inzwischen hat sich eine, nein ZWEI neue mögliche Antworten ergeben. Wir haben die anderen Objekte in der Sammlung der Villa Freischütz, die auch aus Abessinien stammen, noch einmal genauer unter die Lupe genommen – und dabei etwas Sensationelles herausgefunden. Aber dazu später mehr.
Das ist DER ÄTHIOPISCHE MANTEL. Eine Geschichte von Krieg, Schuld und Vergessen. Es ist auch eine Geschichte davon, wie ein kleines Museum sich großen Fragen widmen kann. Dieser Podcast ist eine Produktion der Stiftung Navarini-Ugarte und Teil des Euregio-Museumsjahres. Ich bin Ariane Karbe, Ausstellungsdramaturgin.
Folge 3: Noch immer unterwegs
AK: In der letzten Folge habe ich Euch erzählt, dass Hannes und ich uns entschlossen hatten, unsere Ausstellung nach der Eröffnung zur Diskussion zu stellen, vor allem auch nach äthiopischer Seite hin. Ich werde Euch gleich berichten, mit welchem Ergebnis. Und auch, warum das uns, wie ebenfalls in der letzten Folge gesagt, ins Zweifeln brachte, ob wir das Projekt jemals hätten beginnen sollen. Aber vielleicht fragt Ihr Euch, warum wir nicht schon VORHER in Kontakt gegangen sind mit äthiopischen Kolleg*innen. Sind wir! Allerdings relativ spät und nur zögerlich. Ich habe deshalb lange Zeit ein schlechtes Gewissen gehabt, denn mir war klar, wie wichtig ein Austausch ist.
Hier erkläre ich dem Historiker Josef Prackwieser die Gründe für mein Zögern:
O-Ton Ariane Karbe: Eine Sache, wo ich gerade merke, wo ich Schwierigkeiten mit habe, das wollte ich auch offenlegen, weil, was mir so wichtig ist: es gibt ja in den Museumswissenschaften so, dass Museen wirklich aufgefordert sind, die Subjektivität auch offenzulegen. Nicht so zu tun, als würde da die eine Wahrheit verkündet werden. Und ich finde immer, dass man das auch selber leben muss. Also man kann nicht von DEN Museen das erwarten, sondern der Gag ist ja, wenn man das so denkt, dass Museen aus einzelnen Menschen bestehen und das nach außen hin transportieren will, muss man das nach innen hin auch leben. Und für mich gehört dazu, auch Ängste offenzulegen und Hindernisse. Eine Unsicherheit, die mich bewegt ist, dass (du hattest es am Anfang auch angesprochen, Josef) wir wollen natürlich auch mit äthiopischen Kolleg*innen in Kontakt treten. Und da stehe ich aber noch auf der Bremse. Also, da gibt es ja schon Kontakte hin und so weiter, die könnten wir auch aktivieren. Aber ich habe irgendwie Angst vor so einem Kontrollverlust. Also irgendwie denke ich, bevor Hannes und ich uns da nicht eine Position erarbeitet haben oder da erstmal wirklich eine Grundlage geschaffen haben in die Diskussion zu gehen und… Also ich habe jetzt gar nicht so eine Angst davor, dass da jemand sofort sagt: Ja, es muss sofort zurück und am besten schon übermorgen! Davor hab ich gar nicht so eine Angst, sondern eher vor der Vielschichtigkeit der Diskussion und der Sensibilität. Ich glaube, ich hatte dir das schon gesagt, Josef, ich fürchte mich zum Beispiel davor, dass dann echt äthiopische Kolleg*innen sagen: „Also mit diesem Mantel, das ist ja peinlich. Erstmal ist er zerrupft, das Löwenfell ist ja nur noch rudimentär vorhanden auf den Schultern. Und außerdem haben wir die dutzenderweise.“ Und dass wir uns da auch lächerlich machen. Aber auch auf eine Position zu treffen: „Ja gut, behaltet den doch! So what? Das ist ja auch die Geschichte von eurem Land. Und wir haben hier in unserem Museum eben eine Generalsuniform von einem italienischen General.“ Irgendwie [Angst] vor diesen ganzen Fallstricken und so. Da bin ich auch,… Ich möchte keinem auf die Füße treten. Aber ich glaube, dass es genau darum geht – deswegen auch die Konzentration auf ein Objekt – genau in diese Peinlichkeiten vielleicht volle Kanne reinzutreten und dann weiterzugehen. Das gehört für mich auch dazu, für uns als Freischütz eine Position zu erarbeiten und auch so ein Handwerkszeugs und ein Kommunikationswerkzeug. Okay, daraus zu lernen dann. Und aber auch anderen Museen dieses Wissen zur Verfügung zu stellen. Also dass andere dann vielleicht in ein Fettnäpfchen schon nicht mehr treten müssen.
AK: So haben wir uns tatsächlich erstmal einen Stand erarbeitet, uns in die Themen Restitution und Dekolonialisierung eingearbeitet und uns speziell mit der italienischen Kolonialgeschichte und Abessinien auseinandergesetzt. Wir haben uns für mögliche Begegnungen ausgerüstet, aber nie das Bewusstsein aufgegeben, dass wir uns auf unsicherem Terrain bewegten und waren immer bereit zuzugeben, wenn wir uns verirren sollten. Im Nachhinein bin ich froh über unsere sorgfältige Vorbereitung. Denn als die Zeit reif war und wir als Erstes Kontakt aufnahmen mit Angela Roberts, die Ihr schon in der letzten Folge kennengelernt habt – sie lebt halb in Südtirol und halb in Äthiopien –, erzählte sie Folgendes:
O-Ton Angela Roberts: Jetzt ist alles sehr, sehr offen geworden, aber in den Derg-Zeiten solche Kleidungen und Waffen waren eigentlich versteckt. Weil die Familien wollten nicht, dass die Leute wussten, dass der Opa oder der Bruder oder der Vater hat gekämpft. Weil das Derg war so eine brutale Regime, dass die Leute haben nie mit anderen gesprochen.Auch jetzt die älteren Leute, manche, haben viel Angst, Fragen zu beantworten. Sie stellen keine Frage an. Sie schauen immer, soll ich etwas sagen oder nicht.
AK: Die Zeit des Derg ist lange vorbei, also der Militärdiktatur, die von 1974 bis 1991 in Äthiopien herrschte. Aber als Angela von den Ängsten erzählte, die zum Teil geblieben sind, wurde mir eines klar: in manchen Fällen könnte das Gespräch über bestimmte Objekte Mitglieder der Herkunftsgesellschaften nicht nur in Verlegenheit, sondern auch in Gefahr bringen. Das wäre eine Katastrophe.
PAUSE
AK: Ein Monat, nachdem wir unser Projekt begonnen haben, eskalierte der Konflikt in der Region Tigray im Norden Äthiopiens und zurzeit, also im November 2021, nähert sich die Front des Bürgerkrieges der Hauptstadt Addis Abeba. Die Nachrichtenlage ist dürftig und wir können den Konflikt auch nicht annähernd einschätzen. Dazu kommt, dass es sich bei dem äthiopischen Mantel ja um ein Kriegergewand bzw. das Gewand eines hohen Würdenträgers handelt, das Objekt also politisch aufgeladen ist. Etwas, was wir zu Beginn unseres Projektes gar nicht wussten. Ich meine nicht, dass damit in diesem Fall ein Austausch unmöglich ist, aber er ist nicht unbelastet und mit Umsicht einzugehen.
Der Bürgerkrieg in Äthiopien ist wahrscheinlich der entscheidende Grund, warum die Reaktionen auf unser Projekt fast völlig ausgeblieben sind; es gibt im Moment – total nachvollziehbar! – völlig andere Prioritäten im Land. Zwar haben wir zum Beispiel vom Ethnologischen Museum in Addis Abeba und der Anglo-Ethiopian Society wertvolle Informationen zu vergleichbaren Objekten geschickt bekommen (das Museum besitzt 50 ähnlicher Mäntel), aber eine Stellungnahme zu unserer Frage, ob der Mantel zurückgegeben werden sollte, blieb aus.
Auch das Italienische Kulturinstitut, die Italienische Botschaft, das Africa Unbound Museum, alle in Addis Abeba, haben auf unsere Einladung, sich an der Diskussion zu beteiligen, nicht reagiert. Wir haben das Museum „Fairfield House“ in England kontaktiert, wo Kaiser Haile Selassie im Exil lebte, und der Vorsitzende William Heath und die Vorsitzende, Prinzessin Esther Sellassie Antohin, eine Urenkelin von Haile Selassie, haben unser Projekt interessiert zur Kenntnis genommen. Sie haben unsere Informationen gerne weitergeleitet – aber auch nicht auf die Frage zu einer möglichen Rückgabe reagiert.
Und die Wissenschaftler*innen, die in irgendeiner Form zur äthiopischen Kultur forschen, die wir per Twitter kontaktiert haben, haben uns zwar mit Informationen zu den Objekten freundlich und großzügig geholfen – aber auch sie äußerten sich nicht zu einer möglichen Restitution oder zum, weißen, Ansatz unseres Projektes.
Diese Nicht-Reaktionen haben uns verunsichert. Als ich mit Hannes vor wenigen Tagen ein vorläufiges Fazit zog, sagte er:
O-Ton Hannes Obermair: Die größte Erkenntnis ist eine Form von Bescheidenheit, die mir jetzt irgendwie bewusst geworden ist. Also es ist nicht mehr dieses klassische Verhältnis: Du und ein Objekt und du versuchst es zu verstehen, zu bearbeiten, zu kontextualisieren und damit wirst du ihm gerecht. Also ich sehe vor mir einen Komplex, ein Thema, das größer ist als ich, das so viel größer ist, dass es mich auch erdrückt, manchmal. Und ich fühle mich nicht schuldig, also es geht nicht um schlechtes Gewissen. Denn schlechtes Gewissen ist ja immer auch falsches Gewissen. Es geht mir mehr darum zu erkennen, dass du mit analytisch-diskursiver Bearbeitung hinkommst, aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dann fehlt etwas. Also diese Fehlstelle spüre ich ganz stark, das ist sozusagen die äthiopische Seite, also das andere Narrativ, das fehlt mir. Diese Stummheit, die der Mantel auch mit sich führt und die Objekte um ihn herum, die ist für mich nach wie vor wie ein Nebel, der mich schwindlig macht.
AK: Dieses merkwürdige Vakuum hatte uns sogar zu der Frage bewegt, ob es falsch gewesen war, die Frage nach einer möglichen Restitution so offensiv zu stellen.
Nachdenklich hatte uns insbesondere die Antwort von Petra Raymond, der Leiterin des Goethe-Instituts in Addis Abeba gemacht. Auch sie hatten wir um ein Feedback auf unser Projekt gebeten:
(Jutta Wieser liest Text) „In Europa, d.h. auch in Italien gibt es im Rahmen der Dekolonisierungsdebatte Anstrengungen über Restitutionen nachzudenken und sich mit der eigenen Kolonialvergangenheit auseinanderzusetzen. Ich sehe die Initiative Ihres Museums in diesem Zusammenhang. Für die äthiopische Perspektive ist im Unterschied zu anderen afrikanischen Ländern, die genau diese Auseinandersetzung vom globalen Norden vehement einfordern, die Sachlage anders. Hier ist für die nationale Identität das Narrativ wichtig, nicht kolonisiert worden zu sein, es ist daher von der italienischen Besatzungszeit die Rede. Ein Prunkgewand aus Äthiopien zum Anlass zu nehmen, die Kolonialvergangenheit Italiens zu thematisieren, würde hier zumindest als Missverständnis oder nicht stimmige Herangehensweise aufgefasst werden.“
AK: In unserem Interview mit Gaia Delpino und Rossana Di Lella vom Museo delle Civiltà in Rom brachten wir unsere Zweifel zur Sprache:
O-Ton Ariane Karbe: I want to ask you something about our project because I am thinking about this point a lot recently. Because we are asking the question if the cloak should return to Ethiopia. This question became more and more important because it’s a provocation and it should be a provocation. Nobody asked us to give it back. We are asking the question. On the one hand I think that’s our responsibility because if we consider them as stolen objects, I think it’s the responsibility of the people who stole something also to offer to give it back if they want to do justice. And on the other hand I become more and more insecure and I’m asking myself – how can I describe it? Because so far there were no reactions from the Ethiopian side, and so I think one part is that the cloak is not so significant. But my question is (or the thing I’m wondering about) if asking in such an active way, I don’t want to persist, I don’t want to ask again and again: do you want to get it back? Because if not, it’s okay. Do you understand what I mean?
O-Ton Rossana Di Lella: È molto interessante questo lavoro che state facendo di messa in discussione le vostre stesse soluzioni di prospettive di lavoro. Veramente interessante perché in qualche modo siamo sintonizzati con voi. Perché da un lato, quando vi dicevamo che non ci sono attualmente delle richieste di restituzione, questo non vuol dire per noi che non ci poniamo come voi il problema della restituzione. Ovviamente, dal punto di vista formale, dal punto di vista di una restituzione fisica degli oggetti non possiamo prendere una posizione aperta ufficiale…
O-Ton Hannes Obermair: Certo, certo…
O-Ton Rossana Di Lella: …che va nella direzione di un’effettiva restituzione. Ma possiamo fare un lavoro di riflessione collettiva e ponendo questi temi anche a visitatori e persone che non c’hanno mai pensato, perché nella loro vita non hanno mai avuto esperienza diretta nei contesti di questo tipo. Quindi, lavorare anche su un piano di presa di coscienza, perché sappiamo che la restituzione, come appunto dicevate anche voi, è un elemento di un processo molto più complesso che prevede un piano politico, prevede un piano simbolico. Non è l’oggetto di per sé che viene trasferito, la cosa importante. Perché nel momento in cui l’elemento viene trasferito da un paese all’altro significa che ci sono le condizioni da una parte dall’altra perché quell’oggetto col trasferimento abbia un valore. Se c’è questo, allora il trasferimento fisico restituisce effettivamente qualcosa perché crea un nuovo equilibrio nelle parti. Da un punto di vista simbolico, politico, educativo etc. Se si tratta di una forzatura, di una cosa che viene solo da un lato, non so come dire…, allora il processo è meno completo. E quindi capisco le vostre difficoltà rispetto alla no-reazione della parte etiopica.
O-Ton Hannes Obermair: Certo…
AK: Es gibt also im Moment keine konkreten Rückgabeforderungen an das Museum, aber auch Gaia und Rossana setzen sich trotzdem mit dem Thema auseinander, eben auch, um sich eine Haltung zu erarbeiten. Und arbeiten dafür mit Künstler*innen, Historiker*innen und Journalist*innen zusammen. Weil das Museo delle Civiltà allerdings ein staatliches Museum ist, anders als die Villa Freischütz, die von einer privaten Stiftung getragen wird, könnte das Museum nicht eigenverantwortlich über Restitutionen entscheiden.
Noch einmal zurück zu dem Kommentar von Petra Raymond. Auch wenn der Widerstand gegen die italienischen Besatzer, wie in der letzten Folge berichtet, niemals wirklich zum Erliegen kam und keine umfassende, tragende Kolonialverwaltung in Abessinien etabliert worden war, ordnen WIR den Abessinienkrieg von 1935 bis 1941 in die Kolonialgeschichte Italiens ein. Und zwar deshalb, weil Mussolini angetreten war, durch die Besatzung ein Kolonialreich zu gründen. UNS scheint es wichtig, den kolonialen Zusammenhang des Abessinienkrieges in den VORDERGRUND zu rücken, weil in Italien die Kolonialgeschichte bisher immer noch weitgehend ausgeblendet wird.
Der Historiker Markus Wurzer beschreibt dies so:
O-Ton Markus Wurzer: In Italien ist diese koloniale Erinnerung weitestgehend geschwiegen, wird nicht besonders öffentlich diskutiert und die Erinnerung ist auch noch von starken Mythen wie der „Italiani brava gente“ dominiert, also von dieser Vorstellung, dass die Italiener / die Italienerinnen gewissermaßen humanere Kolonialherren / Kolonialherrinnen gewesen seien als die Deutschen, die Briten oder die Franzosen. Dieser Mythos oder die Figuren oder die Bilder, aus denen er besteht, wurzelt in der faschistischen Propaganda, letzten Endes, der Zwischenkriegszeit, wo das faschistische Regime versucht hat das eigene koloniale Projekt in Nord- und Ostafrika zu legitimieren, als Zivilisierungsmission zu tarnen und andererseits die größeren Imperien wie das französische oder das britische zu diskreditieren, indem man ihnen eben vorwarf die Kolonien nur auszubeuten. Dass es natürlich dem faschistischen Regime um nichts anderes ging oder eigentlich darum ging sogenannten „Lebensraum“ zu gewinnen für die italienische Bevölkerung, das fällt dabei natürlich unter den Tisch. Sondern das faschistische Regime versuchte dieses koloniale Projekt in Nord- und Ostafrika zu verkaufen als eine Zivilisierungsmission, die paradoxerweise ausgerechnet den Bevölkerungen vor Ort zugute kommen sollte. Dass die Realität freilich anders aussah und eben von Gewalt geprägt gewesen ist, von massiver Gewalt, ja eigentlich genozidaler Gewalt, nicht nur im Äthiopienkrieg, sondern auch in Libyen in den 20er- und 30er-Jahren, das fällt aus der Erinnerung. Die deutschsprachigen Veteranen dieses Äthiopienkriegs waren immer ganz stark darum bemüht, wenn sie denn sprachen – sie sprachen nicht oft und nicht öffentlich, erst ab den 2000er-Jahren tatsächlich – diesen Krieg als italienischen Krieg, als faschistischen Krieg zu rahmen, zu erzählen, mit dem sie nichts zu tun hatten, von dem sie sich distanzieren, an dem sie quasi nur in einer Beobachterrolle teilgenommen haben, als Abenteurer. Und dazu passen ja eben dann auch diese Bilder, die sie nach Hause gebracht haben, diese Propagandabilder, die exotisch anmutende Landschaften und Tiere und Bevölkerung zeigen. À la: ich war nur ein Abenteurer auf Safari dort – den Krieg, den haben die Italiener gekämpft. Und das führt natürlich dann in dieser Erinnerung dazu, dass eben so ein Ausschluss passiert bzw. in der familiären Erinnerung eigentlich quasi der südtiroler Kolonialherr ein guter Kolonialherr gewesen ist.
O-Ton Ariane Karbe: Das ist total interessant. Weil, wenn es diesen Mythos der „brava gente“ gibt von italienischer Seite aus, das ist ja im Grunde auch diese Erzählung: also wir haben die Zivilisation gebracht, wir haben Gutes bringen wollen. Und dann nochmal von südtiroler Seite: aber wir waren wirklich die Guten. (Lacht)
O-Ton Markus Wurzer: Genau.
O-Ton Ariane Karbe: Also das zeigt ja total deutlich, dass diese Erzählungen wirklich immer daraufhin zu untersuchen sind welche Funktion sie eigentlich haben. Was sollen sie für uns bedienen, damit wir uns in unserem Selbstbild wie sehen?
AK: Eine Besucherin namens Fanaye, die sich das Material zu unserem Projekt auf der Website der Villa Freischütz angeschaut hatte, hinterließ dort diesen Kommentar:
(Jutta Wieser liest Text) „Jetzt werde ich Ihnen schreiben was nicht in Ihren Geschichtsbüchern steht. Mein Großvater war einer der Widerstandskämpfer gegen Graziani und Badoglio. Als die Generäle Addis Abeba in Besitz nehmen wollten fanden sie eine verbrannte Stadt. Denn zuvor hatten mein Großvater und Ras Abebe Aregay die vielen Hütten unter Feuer gesetzt, bevor sie zusammen mit allen kampffähigen Männern die Stadt verließen. Der Brand hat Graziani nicht gut bekommen. Er war wütend und gab den Befehl, alle hohen Beamten zu massakrieren. Die meisten waren betagte bzw. gebrechliche Männer, die unter Kaiser Menelik II gedient haben. Eine der Erschossenen war der Vater meiner Großmutter. Ihre Frauen und Kinder, die sich in einer Kirche betend gefunden haben, wurden nach der Insel Asinara verschleppt (Kriegsbeute?) und blieben bis Ende des Krieges. Vielleicht gehörte Ihr Prachtstück ‚Der äthiopischer Mantel’ einer der Massakrierten. Dann klebt unsichtbares Blut an ihm. Deshalb rate ich Ihnen auch, den Mantel an das christliche Land zurückzugeben.“
AK: Petra Raymond hatte ihre Mail geschlossen mit den Worten:
(Jutta Wieser liest Text) „Für die Frage, ob der Mantel zurückgegeben werden sollte oder nicht, ist daher aus äthiopischer Perspektive anderes wichtig, etwa, wem der Mantel gehört hat, davon ließe sich dann ableiten, ob eine Rückführung hier von Interesse sein könnte.“
AK: Tatsächlich hatte uns selber die Frage nicht losgelassen. Aber erst vor wenigen Tagen kam ich auf eine Idee, wie wir die Herkunft des Mantels eventuell doch noch genauer bestimmen könnten: wie berichtet, befinden sich in der Sammlung der Villa Freischütz auch drei Schwerter aus Abessinien. Hannes, Herta und ich hatten uns diese bereits vor einigen Monaten angeschaut, ihnen aber keine weitere Beachtung geschenkt. Mir waren die amharischen Inschriften auf zwei der Waffen sehr wohl aufgefallen, aber ich hatte damals bei mir gedacht, haha, das werden wohl nicht die Namen der ehemaligen Besitzer sein. Vor einigen Tagen dachte ich jedoch plötzlich: und was, wenn doch?
Ich postete Fotos der Schwerter auf Twitter und Sophia Dege-Müller, eine Expertin für äthiopische Manuskripte, konnte eine Inschrift sofort übersetzen: Ras Tässäma Nadäw stand dort. Ras Tässäma Nadäw! Ein wichtiger General, Politiker und enger Vertrauter Meneliks II. Die Inschrift auf dem anderen Schwert war nur schwer zu entziffern, vielleicht startete deshalb niemand auf Twitter einen Übersetzungsversuch. Also gaben wir den Text bei einer Übersetzerin in Auftrag:
O-Ton Ariane Karbe: Jetzt wird es noch mal spannend. Ich werde jetzt nachschauen, in meinen E-Mails, was die Übersetzung uns verrät über den anderen Säbel. Ich öffne jetzt also die E-Mail…Aha…okay, da geht es um die Marke. Aber das wichtige für uns ist ja, ob es eine individuelle Inschrift gibt, mit einem Namen. Tatsächlich. Also das ist jetzt wirklich aufregend, weil wir jetzt tatsächlich einen zweiten Besitzer ausmachen konnten. Denn es steht nicht nur der Schwerthersteller auf dem Säbel – Henry Wilkinson –, sondern tatsächlich auch der Name des ehemaligen Besitzers: Fitawrari Habte Giyorgis.
AK: Fitawrari Habte Giyorgis Dinagde war Kriegsminister unter Menelik II, seiner Nachfolgerin Zauditu und DEREN Nachfolger Haile Selassie. Es könnte durchaus sein, dass der Mantel zu einer der Waffen gehört und damit entweder Tässäma Nadäw oder Fitawrari Habte Giyorgis Dinagde ihn besessen hat. Es rückt den Mantel damit in die Nähe von Kaiser Menelik – Ihr erinnert Euch, dass wir mit dieser Vermutung in das Projekt gestartet sind, also ob das Prunkgewand dem Kaiser von Abessinien gehört haben könnte. Während des Projektes hatten wir das zwischenzeitlich ausgeschlossen, heute halten wir es –wegen der Schwerter – nicht mehr für unmöglich, wenn auch für unwahrscheinlich.
Wichtiger aber noch ist, dass sowohl Habte Giyorgis Dinagde als auch Tässäma Nadäw beide an der Schlacht von Adwa im Jahr 1896 teilgenommen haben. Italien hatte nämlich bereits im 19. Jahrhundert einen Versuch gestartet, Abessinien zu erobern – und war grandios gescheitert. Die „Schmach von Adwa“ auszuwetzen, war eines der Motive Mussolinis für den Angriff auf Äthiopien 1935. Wenn das Prunkgewand und die Waffen bereits aus dieser Ära stammten, dann würden sie in einer ersten Schicht für den Sieg Abessiniens über Italien stehen – und erst durch die Aneignung Enea Navarinis in einer zweiten Schicht für die zeitweise Niederlage des afrikanischen Landes.
Vielleicht macht das den Mantel für eine Rückgabe aus äthiopischer Perspektive interessanter, weil er so, gemeinsam mit den beiden Schwertern, möglicherweise eindeutig für Äthiopiens erfolgreichen Kampf gegen eine Kolonialsierung steht.
Die Frage drängt sich auf, wie viele koloniale Objekte noch in europäischen Museen liegen, von denen niemand auch nur etwas AHNT. Vor ein paar Tagen erreichte mich eine Nachricht von Frank Steinheimer, dem Leiter des Zentralmagazins Naturwissenschaftlicher Sammlungen in Halle, ich hatte ihn auf unseren Podcast aufmerksam gemacht. Er berichtete mir, was er auf dem Dachboden des ehemaligen Zoologischen Instituts gerade eben gefunden hatte:
O-Ton Frank Steinheimer: Liebe Ariane, plötzlich ist dein Podcast total aktuell geworden, nachdem wir unser Dach ausgetauscht haben und in Sparrenwinkeln auf dem Dachboden mehrere menschliche Skelette gefunden haben. Erst habe ich mit gar nicht soviel dabei gedacht und bin davon ausgegangen, dass sie aus einem europäischen Friedhof stammen. Aber nachdem wir sie jetzt genetisch analysiert haben konnten wir zum einen feststellen, dass es fünf Männer- und drei Frauenskelette sind, zum anderen tauchte am Boden der Kiste ein Etikett auf, auf dem da steht: „Maka, Gallaland, Abessinien“. Und dann war klar, dass unsere acht Skelette von der Ethnie der Macha aus der Gruppe der Oromo stammen, die heute in Äthiopien leben. Und plötzlich stellt sich nicht nur die Frage, was man mit so einem Mantel anfangen muss oder darf oder kann, sondern auch mit diesen acht Skeletten, die wir gerne zurückführen würden. Aber auch hier ist es schwierig, einen Ansprechpartner zu finden und wirklich zu wissen, ob die acht Skelette in Äthiopien heute überhaupt willkommen wären. Somit habe ich mich MIT deinem Podcast auf einen Weg gemacht, den du schon ein bisschen bereitet hast, und ich bin gespannt, wie es bei uns ausgehen wird.
AK: Wir sind mit der Frage in unser Projekt gestartet, welche Geschichte sich hinter dem äthiopischen Mantel verbirgt. Gleichzeitig wollten wir uns als Team der Villa Freischütz aber auch eine Haltung zu kolonialen Museumsobjekten erarbeiten. Hannes und ich befürworten eine Rückgabe des Mantels, auch wenn wir die genauen Umstände des Erwerbs oder der Schenkung oder des Raubs immer noch nicht rekonstruieren konnten. Selbst wenn es sich, wie in der letzten Folge erörtert, um ein wirkliches Geschenk handeln würde. Weil wir auch das in einen kolonialen Zusammenhang einordnen und weil wir denken, dass eine solche Geste des guten Willens dazu beitragen könnte, die gemeinsame, gewaltsame, Vergangenheit, die Äthiopien und Italien und Südtirol miteinander teilen, zu heilen.
Entscheidend ist aber, was der Vorstand der Stiftung Navarini-Ugarte dazu meint. Diese Frage ist plötzlich ungemein wichtig geworden, seit gestern, um genau zu sein. Denn seit gestern ist eine mögliche Restitution, der wir uns seit Monaten gedanklich annähern, auf einen Schlag sehr konkret geworden. Unruhig wegen der ausbleibenden Reaktionen von äthiopischer Seite überlegte ich erst vor wenigen Tagen, wen ich noch kontaktieren könnte. Der Journalist Andrew Heavens fiel mir ein, der zurzeit ein Buch über äthiopische Beutekunst vorbereitet und auf den ich durch Twitter aufmerksam geworden war. Ich schrieb ihn an und bat ihn um seine Einschätzung, warum die Reaktionen so spärlich ausgefallen seien. Wegen des Bürgerkrieges, antwortete er. Und verwies mich an den Äthiopien-Forscher Alula Pankhurst, der ganz aktuell die Rückgabe von 16 Objekten aus England an Äthiopien begleitet hat. Ich schrieb Alula an, mit dem Gefühl, auch dann das Projekt zu einem guten Abschluss gebracht zu haben, wenn er gar nicht antworten würde. Einfach, weil die Informationen bei ihm in guten Händen wären. Sollte er nicht reagieren, würde das seine guten Gründe haben. Gestern schrieb er uns, er würde eine Rückgabe befürworten und sehr gerne unterstützen. Jetzt gleich, wenn ich diese Folge aufgenommen und das Tonstudio mit Blick auf die Dolomiten verlassen habe, werde ich mich zu Hannes ins Auto setzen und in die Villa Freischütz sausen. Dort werden wir mit den Vorstandsmitgliedern der Stiftung Navarini-Ugarte eine mögliche Rückgabe diskutieren. Wie werden sie sich entscheiden? Wird der äthiopische Mantel tatsächlich in seine Heimat zurückkehren?
LIED VON MARION MORODER „Eine weite Reise“
AK: Das Lied hat Marion Moroder geschrieben und komponiert. Vielen Dank an Jutta Wieser für das Einsprechen der Texte, an den Comtext Fremdsprachenservice für das Übersetzen des Textes auf dem Schwert und an alle Interviewpartner*innen.
ITALIANO
Il mantello etiope: episodio 3: Ancora in cammino
Ariane Karbe (AK):
MUSICA
Sono di nuovo a Villa Freischütz, come nel primo episodio. Ma questa volta non mi trovo in soffitta, bensì nel salone rosso, di fronte al mantello etiope. Non lo abbiamo ancora riportato in deposito, anche se la mostra si è conclusa ufficialmente all’inizio della pausa invernale. Ma durante la pausa si sono tenute visite guidate e manifestazioni. Quindi abbiamo potuto ancora far vedere la mostra. In qualche modo va bene così, che non abbia ancora trovato una conclusione. Perché la storia del mantello etiope è tutt’altro che conclusa, troppe domande restano ancora aperte. Come ha cantato Marion Moroder nella sua canzone sul mantello:
Portato fino a qui
Solo dal potere e dall’avidità
Forse anche no
Nessuno me lo dice
No, nessuno me lo dice
Quando Hannes Obermair ed io abbiamo iniziato le nostre ricerche, era estremamente improbabile riuscire a scoprire a chi fosse appartenuto il mantello un tempo. Quindi PRIMA che il generale Enea Navarini ne entrasse in possesso e lo portasse a Villa Freischütz. La via è la meta, ci siamo detti. Ma adesso non riesco a togliermi di dosso il fatto di non aver saputo dare risposta a questa domanda. In ogni caso, non con certezza. E nel frattempo si è delineata una nuova risposta, anzi due. Abbiamo messo sotto la lente di ingrandimento ancora una volta gli altri oggetti che sono stati portati dall’Abissinia a Villa Freischütz – e così facendo abbiamo trovato qualcosa di sensazionale. Ma ve lo raccontiamo meglio più avanti.
State ascoltando IL MANTELLO ETIOPE. Una storia di guerra, colpa e dimenticanza. È anche la storia di come un piccolo museo possa porsi delle domande importanti. Questo podcast è una produzione della Fondazione Navarini-Ugarte e parte dell’anno museale dell’Euregio. Io sono Ariane Karbe, drammaturga delle esposizioni.
Episodio 3: Ancora in cammino
AK: Nello scorso episodio vi ho raccontato che Hannes ed io abbiamo deciso di sottoporre la nostra mostra, dopo l’inaugurazione, a una discussione aperta, soprattutto verso la parte etiope. Vi racconterò subito quali risultati abbiamo ottenuto. E anche perché questo ci abbia creato dei dubbi, come vi avevo già annunciato nello scorso episodio, se avremmo mai davvero dovuto iniziare il progetto. Ma forse vi state chiedendo perché non abbiamo cercato, già PRIMA di iniziare, dei contatti con dei colleghi o delle colleghe etiopi. Lo abbiamo fatto! Anche se relativamente tardi e un po’ timidamente. Per questo ho avuto a lungo un peso sulla coscienza, perché mi era assolutamente chiaro quanto fosse importante uno scambio.
Qui spiego allo storico Josef Prackwieser i motivi dei miei tentennamenti:
O-Ton Ariane Karbe: Una cosa che ho visto subito che mi stava creando delle difficoltà e che volevo anche subito mettere in chiaro, anche perché per me era molto importante: esistono le scienze museali proprio perché i musei siano spinti a rendere pubblica la loro soggettività. E non fare come se venisse annunciata un’unica verità. E trovo sempre che si debba anche sempre viverla in prima persona. Quindi non ce la si può aspettare dai musei, e in questo sta anche l’ironia, perché i musei sono fatti di singole persone e se si vuole portare all’esterno qualcosa, bisogna anche viverlo all’interno. E quindi per me ciò comprende anche mettere sul tavolo le paure o gli ostacoli. Un’incertezza che mi assale (e ne avevamo anche parlato all’inizio, Josef) è che volevamo ovviamente entrare in contatto anche con dei colleghi e delle colleghe etiopi. Eppure, su questo ho tirato un po’ il freno. Ecco, esistono già dei contatti e potremmo anche attivarli. Ma in qualche modo ho paura di perdere il controllo della cosa. In qualche modo penso che, prima che Hannes ed io non abbiamo elaborato una nostra posizione o non abbiamo prima creato una base seria per poter entrare in una discussione… Insomma, non ho esattamente paura che qualcuno possa dire immediatamente: “Sì, dovete rimandarcelo subito indietro, entro dopodomani!” Non è tanto questo, ciò di cui ho paura, ma più che altro temo la complessità della discussione e della sensibilità. Penso di avertelo già detto, Josef, ma ad esempio temo il fatto che i colleghi e le colleghe etiopi possano dire: “Allora, questa storia del mantello è abbastanza patetica: innanzitutto è rovinato, la pelliccia di leone è solo rada sulle spalle. E inoltre ne abbiamo a dozzine.” E di poterci rendere ridicoli, in un certo senso. Ma anche di scontrarmi con una posizione tipo: “Va be’, tenetevelo! So what? È anche la storia del vostro Paese. E nel nostro museo qui abbiamo l’uniforme di un generale italiano.” Insomma paura di tutti questi legacci. In questo senso sono anche… Non vorrei pestare i piedi a nessuno. Ma penso che si tratti anche esattamente di questo – per questo anche la nostra concentrazione su un unico oggetto – esattamente in questi imbarazzi bisogna entrare a gamba tesa e poi proseguire. Anche questo, secondo me, fa parte della nostra ricerca di trovare una nostra posizione a Villa Freischütz e quindi trovare anche uno strumento, anche di comunicazione. Okay, e per imparare qualcosa di nuovo. Ed eventualmente metterlo anche a disposizione di altri musei. In modo che magari gli altri non debbano impastarsi negli stessi dubbi.
AK: Quindi per prima cosa abbiamo elaborato una nostra posizione, abbiamo affrontato i temi della restituzione e della decolonizzazione e ci siamo fattivamente confrontati con la storia coloniale italiana e abissina. Ci siamo preparati per possibili incontri, ma senza rinunciare alla consapevolezza che ci siamo mossi su un terreno incerto e che siamo sempre stati pronti ad ammettere i nostri errori. A posteriori sono contenta della nostra scrupolosa preparazione. Perché quando poi i tempi sono maturati e abbiamo preso il primo contatto con Angela Roberts, che avete conosciuto nell’ultimo episodio (vive tra l’Etiopia e l’Alto Adige), ci ha raccontato quanto segue:
O-Ton Angela Roberts: Adesso è diventato tutto molto più aperto, ma ai tempi del Derg questi vestimenti e queste armi in realtà venivano nascosti. Perché le famiglie non volevano che la gente sapesse che il fratello o il padre avevano combattuto. Il Derg è stato un regime brutale e le persone non hanno mai parlato con altre. Anche adesso, alcune fra le persone più anziane, hanno molta paura di rispondere alle domande. E non ne pongono di loro. Considerano sempre se possano dire qualcosa o no.
AK: Il periodo del Derg è finito tempo fa, ovvero la dittatura militare che ha governato l’Etiopia dal 1974 al 1991. Ma quando Angela ci ha raccontato delle paure che in parte sono rimaste, una cosa mi è stata chiara: in alcuni casi un dialogo su alcuni oggetti avrebbe potuto non solo mettere in imbarazzo i membri della cultura di origine, ma metterli anche in pericolo. Sarebbe stata una catastrofe.
PAUSA
AK: Un mese dopo che abbiamo iniziato il nostro progetto, è esploso il conflitto nella regione del Tigray, nel nord dell’Etiopia. Quindi nel novembre 2021 il fronte della guerra civile si è avvicinato alla capitale Addis Abeba. Lo stato delle notizie è piuttosto caotico e non avevamo modo di valutare il conflitto da vicino. A questo va ad aggiungersi il fatto che il mantello etiope sia un indumento guerresco ovvero l’indumento di un alto dignitario, ed è quindi un oggetto dotato di una certa carica politica. Qualcosa che all’inizio del nostro progetto ancora non sapevamo. Non intendo dire che in questo caso uno scambio sia impossibile, ma che non è del tutto neutro e non va preso con leggerezza.
La guerra civile in Etiopia è probabilmente il motivo per cui le reazioni al nostro progetto non sono ancora pervenute; al momento esistono – e comprensibilmente! – ben altre priorità nel Paese. E comunque abbiamo ottenuto, ad esempio, dal museo etnologico di Addis Abeba e dalla Anglo-Ethiopian Society informazioni preziose su oggetti simili da comparare (il museo possiede una cinquantina di mantelli simili), ma nessuna risposta alla nostra domanda, se il nostro mantello dovesse essere restituito.
Anche l’Istituto Italiano di Cultura, l’ambasciata italiana, l’Africa Unbound Museum, tutti ad Addis Abeba, non hanno reagito al nostro invito a partecipare alla discussione. Abbiamo contattato il museo di “Fairfield House” in Inghilterra, dove l’imperatore Haile Selassie visse in esilio, e il direttore, William Heath, nonché la dirigente, principessa Esther Sellassie Antohin, una pronipote di Haile Selassie, hanno preso atto del nostro progetto con interesse. Hanno inoltrato volentieri le nostre domande, ma anche loro non hanno risposto alla domanda sulla restituzione.
E le studiose e gli studiosi che ricercano vari aspetti della cultura etiope, che abbiamo contattato via Twitter, ci hanno fornito informazioni sugli oggetti con cortesia e generosità, ma anche loro non hanno reagito riguardo alla questione della restituzione o sull’approccio generale del nostro progetto.
Questa mancanza di reazioni ci ha un po’ disorientati. Quando pochi giorni fa ho provato a trarre delle conclusioni con Hannes, lui ha detto:
O-Ton Hannes Obermair: La più grande scoperta è stata questa forma di modestia di cui adesso ho preso coscienza. Non è più un rapporto tradizionale con l’oggetto, che cerchi di comprendere, elaborare, contestualizzare per rendergli giustizia. Vedo davanti a me una complessità, un tema che è più grande di me, che a volte mi opprime anche, in un certo senso. E non mi sento in colpa, cioè non è una questione di coscienza sporca. Perché la coscienza sporca è anche sempre una coscienza falsa. È più la consapevolezza che con l’elaborazione analitico-discorsiva puoi arrivare solo fino ad un certo punto. E poi manca qualcosa. Quindi questa mancanza la sento con molta forza, che è, per dire, la parte etiope, ovvero l’altra parte della narrazione che mi manca. Questo mutismo, che il mantello porta con sé e che investe anche gli oggetti che lo attorniano, per me è come una nebbia che mi provoca delle vertigini.
AK: Questo vuoto singolare ci aveva persino spinti a porci la domanda, se non fosse del tutto sbagliato porre il quesito sulla restituzione in modo così aggressivo.
Ci ha fatto pensare soprattutto la risposta di Petra Raymond, direttrice del Goethe-Institut di Addis Abeba. Anche a lei avevamo chiesto un feedback sul nostro progetto:
(Jutta Wieser legge il messaggio) “In Europa, ovvero anche in Italia, esistono nell’ambito del dibattito sulla decolonizzazione diversi sforzi atti a riflettere sulle restituzione e a confrontarsi con il proprio passato coloniale. Vedo l’iniziativa del vostro museo in questa cornice. Dalla prospettiva etiope la situazione di partenza è diversa da altri Paesi africani che hanno invece preteso con veemenza proprio questo confronto con la parte a nord del mondo. Qui, per la narrativa della propria identità nazionale, è proprio importante l’aspetto di non essere stati colonizzati e per questo si parla di periodo di occupazione italiana. Partire da un indumento cerimoniale etiope per la riflessione sul passato coloniale italiano, verrebbe interpretato qui come un errore di partenza o come un approccio non corretto.”
AK: Nella nostra intervista a Gaia Delpino e Rossana Di Lella del Museo delle Civiltà di Roma abbiamo dato voce ai nostri dubbi:
O-Ton Ariane Karbe: Vorrei chiedervi qualcosa riguardo al nostro progetto perché sto riflettendo molto su questo punto negli ultimi tempi. Perché ci stiamo chiedendo se il mantello debba essere ritornato all’Etiopia. Questa domanda è diventata sempre più importante perché è una provocazione e tale dovrebbe essere. Nessuno ci ha chiesto di restituirlo. Siamo noi che ci stiamo ponendo la domanda. Da una parte penso che sia una nostra responsabilità, perché se li consideriamo come oggetti sottratti indebitamente, penso che sia responsabilità delle persone che hanno rubato offrire di dare indietro quello che hanno preso se vogliono che sia fatta giustizia. Dall’altra sto diventando sempre più insicura e mi sto chiedendo… Come posso descriverlo? Perché finora non abbiamo avuto reazioni da parte etiope e quindi penso che una parte del motivo possa essere che il mantello non è poi così importante. Ma mi chiedo anche se richiederlo in modo così attivo, non voglio insistere, non voglio continuare a chiedere ‘Lo rivolete indietro?’ Perché, se non lo vogliono, va bene così. Capite cosa intendo?”
O-Ton Rossana Di Lella: È molto interessante questo lavoro che state facendo di messa in discussione delle vostre stesse soluzioni nelle prospettive di lavoro. Veramente interessante, perché in qualche modo siamo sintonizzati con voi. Perché da un lato, quando vi dicevamo che non ci sono attualmente delle richieste di restituzione, questo non vuol dire per noi che non ci poniamo, come voi, il problema della restituzione. Ovviamente, dal punto di vista formale, dal punto di vista di una restituzione fisica degli oggetti non possiamo prendere una posizione aperta ufficiale…
O-Ton Hannes Obermair: Certo, certo…
O-Ton Rossana Di Lella: …che va nella direzione di un’effettiva restituzione. Ma possiamo fare un lavoro di riflessione collettiva e ponendo questi temi anche a visitatori e persone che non c’hanno mai pensato, perché nella loro vita non hanno mai avuto esperienza diretta nei contesti di questo tipo. Quindi, lavorare anche su un piano di presa di coscienza, perché sappiamo che la restituzione, come appunto dicevate anche voi, è un elemento di un processo molto più complesso che prevede un piano politico, prevede un piano simbolico. Non è l’oggetto di per sé che viene trasferito, la cosa importante. Perché nel momento in cui l’elemento viene trasferito da un paese all’altro significa che ci sono le condizioni da una parte dall’altra perché quell’oggetto col trasferimento abbia un valore. Se c’è questo, allora il trasferimento fisico restituisce effettivamente qualcosa perché crea un nuovo equilibrio nelle parti. Da un punto di vista simbolico, politico, educativo etc. Se si tratta di una forzatura, di una cosa che viene solo da un lato, non so come dire…, allora il processo è meno completo. E quindi capisco le vostre difficoltà rispetto alla no-reazione della parte etiopica.
O-Ton Hannes Obermair: Certo…
AK: Quindi al momento non ci sono domande concrete di restituzione al museo, ma anche Gaia e Rossana si stanno confrontando comunque con il tema, appunto anche per sviluppare una propria posizione. E lavorano anche artiste e artisti, storici e storiche e giornaliste e giornalisti. Perché il Museo delle Civiltà, al contrario di Villa Freischütz, è un museo statale e non una fondazione privata, e quindi il museo non potrebbe decidere per conto suo in merito alle restituzioni.
Torno ancora al commento di Petra Raymond. Anche se la resistenza contro l’occupazione italiana non ha mai del tutto capitolato, come abbiamo raccontato nell’ultimo episodio, e non si è mai stabilita una completa, stabile amministrazione coloniale in Abissinia, NOI ascriviamo la guerra in Abissinia dal 1935 al 1941 alla storia coloniale italiana. E questo perché l’intento di Mussolini era di creare un impero coloniale a seguito dell’occupazione. A NOI sembra importante portare in PRIMO PIANO l’aspetto coloniale della guerra in Abissinia, perché l’Italia viene ancora oggi ampiamente trascurata quando si tratta di storia coloniale.
Lo storico Markus Wurzer lo descrive così:
O-Ton Markus Wurzer: In Italia questa memoria coloniale è ampiamente taciuta, non se ne parla spesso apertamente e i ricordi sono ancora fortemente improntati a miti come quello degli “Italiani brava gente”, quindi all’immagine che gli italiani e le italiane si siano comportati, nel loro ruolo di signori e signore coloniali, in modo molto più umano di tedeschi, britannici o francesi. Questo mito e le figure e le immagini su cui è costruito, hanno radici nella propaganda fascista del periodo tra le due Guerre, quando il regime fascista ha tentato di legittimare il proprio progetto coloniale in Africa settentrionale e orientale come missione civilizzatrice, e allo stesso tempo di screditare i grandi imperi coloniali, come quello francese o britannico, attribuendo loro l’intento di sfruttare le colonie. Il fatto che non fosse per nulla diverso per il regime fascista e che si trattasse di trovare nuovo “spazio vitale” per la popolazione italiana, viene scopato sotto al tappeto. Al contrario, il regime fascista tentò di vendere questo progetto coloniale in Africa settentrionale e orientale come una missione di civiltà che, paradossalmente, avrebbe favorito soprattutto le popolazioni locali. Che la realtà fosse ovviamente completamente diversa e che fosse caratterizzata invece da violenza, violenza di massa, e sì, che si trattasse proprio di violenza genocidiale, non solo nella guerra in Abissinia, ma anche nella Libia degli anni Venti e Trenta, viene facilmente dimenticato. I veterani di lingua tedesca di questa guerra in Etiopia, si sono sempre impegnati a parlarne, quando ne hanno parlato – non ne parlavano spesso né pubblicamente, solo a partire dagli anni 2000 in realtà – ne hanno parlato come della guerra italiana, come guerra fascista, con la quale non volevano avere nulla a che fare, dalla quale hanno cercato di distanziarsi e a cui avrebbero partecipato più come osservatori esterni, avventurieri. In questa narrativa si collocano anche le immagini che hanno portato a casa, immagini di propaganda, che mostrano i paesaggi esotici, gli animali e la popolazione. Come a dire: ero lì solo come un avventuriero a un safari, la guerra l’hanno combattuta gli italiani. E questo porta naturalmente nei ricordi a un’esclusione, o al fatto che nei ricordi famigliari, il colonialista sudtirolese sia sempre stato un buon signore delle colonie.
O-Ton Ariane Karbe: È assolutamente interessante. Perché quando questo mito della “brava gente” viene portato avanti da parte italiana, fa sempre parte di questa narrazione: abbiamo portato la civiltà, volevamo fare del bene. E poi da parte sudtirolese: ma noi eravamo quelli veramente buoni. (ride)
O-Ton Markus Wurzer: Esatto.
O-Ton Ariane Karbe: Ecco, questo dimostra chiaramente che questi racconti devono essere sempre circostanziati per capire quale funzione abbiano avuto. Cosa devono apportare, perché noi ci si possa riconoscere nella nostra immagine di noi stessi?
AK: Una visitatrice di nome Fanaye, dopo aver guardato il materiale sul nostro progetto alla pagina web di Villa Freischütz, ci ha lasciato questo commento:
(Jutta Wieser legge il testo) “Adesso Vi racconterò quello che non trovate nei Vostri libri di storia. Mio nonno è stato un guerrigliero della resistenza contro Graziani e Badoglio. Quando i generali vollero prendere possesso di Addis Abeba, trovarono una città data alle fiamme. Perché prima mio nonno e Ras Abebe Aregay avevano dato fuoco alle molte case, prima di lasciare la città insieme a tutti gli uomini abili al combattimento. Graziani non ha preso bene l’incendio. Era furioso e diede l’ordine di massacrare tutti gli alti funzionari. La maggior parte di loro erano uomini anziani o fragili che avevano prestato servizio sotto l’imperatore Menelik II. Uno dei fucilati era il padre di mia nonna. Sua moglie e i figli, che furono trovati mentre pregavano in una chiesa, vennero spediti sull’isola di Asinara (come bottino di guerra?) dove rimasero fino alla fine della guerra. Forse il vostro indumento cerimoniale, ‘il mantello etiope’, apparteneva a uno dei massacrati. Nel qual caso, del sangue invisibile lo sta macchiando. Per questo vi consiglio di ritornare il mantello al Paese cristiano.”
AK: Petra Raymond aveva concluso la sua e-mail con queste parole:
(Jutta Wieser legge il testo) “Per la questione, se il mantello debba essere ritornato oppure no, dalla prospettiva etiope è importante qualcos’altro, ovvero a chi fosse appartenuto, da cui si potrebbe capire se una restituzione potrebbe essere per loro interessante.”
AK: In effetti la domanda aveva perseguitato anche noi. Ma solo pochi giorni fa mi è venuta in mente un’idea su come poter determinare in modo ancora più preciso l’origine del mantello. Come vi abbiamo detto, nella collezione di Villa Freischütz si trovano anche tre spade di provenienza abissina. Hannes, Herta ed io le abbiamo guardate diversi mesi fa, ma senza riservare loro una particolare importanza. Avevo notato chiaramente anche le iscrizioni in amarico su due delle armi, ma all’epoca avevo pensato, aha, non saranno mica i nomi degli antichi proprietari. E pochi giorni fa ho pensato: e se invece lo fossero?
Ho postato fotografie delle spade su Twitter e Sophia Dege-Müller, un’esperta di manoscritti etiopi, ha subito tradotto una delle iscrizioni: c’era scritto Ras Tessema Nadew. Ras Tessema Nadew! Un importante generale, politico e stretto fiduciario di Menelik II. L’incisione sull’altra spada era difficile da decifrare, forse per questo nessuno su Twitter ha tentato una traduzione. Abbiamo quindi dato il testo in incarico a una traduttrice.
O-Ton Ariane Karbe: E adesso diventa ancora più entusiasmante. Adesso controllo la posta per vedere cosa ci ha svelato la traduttrice sull’altra spada. Apro la mail… aha… okay, qui parla di un marchio. Ma l’importante per noi è se ci sia un’iscrizione personale, con un nome. E infatti. Ecco, adesso sta diventando davvero emozionante, perché adesso abbiamo potuto identificare anche un secondo proprietario. Perché sulla sciabola non si trova solamente il marchio di chi l’ha forgiata – Henry Wilkinson – ma anche a tutti gli effetti il nome dell’antico proprietario: Fitawrari Habte Giyorgis.
AK: Fitawrari Habte Giyorgis Dinagde è stato ministro della guerra sotto Menelik II, sotto la sua successora Zauditu e il successore di QUESTA Haile Selassie. Potrebbe assolutamente essere che il mantello si accompagni a una delle armi e che quindi sia appartenuto a Tessema Nadew o a Fitawrari Habte Giyorgis Dinagde. Riporta il mantello nelle vicinanze dell’imperatore Menelik, vi ricorderete che da questa supposizione è partito l’intero progetto, se si potesse trattare, quindi, di un indumento cerimoniale dell’imperatore d’Abissinia. Nel corso del progetto avevamo lentamente messo da parte questa ipotesi, ma oggi non la riteniamo più del tutto impossibile, per via delle spade, anche se improbabile.
Ancora più importante è che sia Habte Giyorgis Dinagde, sia Tessema Nadew avevano partecipato alla battaglia di Adua nel 1896. L’Italia, infatti, aveva già tentato nel XIX secolo di conquistare l’Abissinia, fallendo miseramente. Lavare “l’onta di Adua” era uno dei motivi che Mussolini aveva addotto per giustificare l’attacco all’Etiopia nel 1935. Se il mantello cerimoniale e le spade risalgono a questa epoca, allora sarebbero simboli, in un primo momento, della vittoria dell’Abissinia sull’Italia e, in un secondo momento, attraverso l’impossessamento da parte di Enea Navarini, della temporanea sconfitta del Paese africano.
Forse queste evidenze rendono il mantello più interessante da una prospettiva etiope, perché così, insieme alle due spade, potrebbe simboleggiare per l’Etiopia il proprio successo nella lotta contro la colonizzazione.
Si fa pressante la domanda su quanti oggetti coloniali siano ancora presenti nei musei europei, di cui nessuno sa NIENTE. Un paio di giorni fa mi ha raggiunta un messaggio di Frank Steinheimer, direttore del magazzino centrale delle collezioni di scienze naturali di Halle, cui avevo segnalato il nostro podcast. Mi ha riferito che nella soffitta dell’ex Istituto zoologico aveva appena trovato qualcosa:
O-Ton Frank Steinheimer: Cara Ariane, improvvisamente il tuo podcast è diventato di stringente attualità, dopo che abbiamo rifatto il tetto e sotto la cima della nostra soffitta abbiamo ritrovato diversi scheletri umani. All’inizio non mi sono fatto molti pensieri, ed ho immaginato che provenissero da un cimitero europeo. Ma dopo averli analizzati geneticamente, abbiamo potuto riscontrare che si trattava di cinque scheletri maschili e tre femminili, e tra le altre cose è venuta fuori dalla soffitta una cassa con un’etichetta che riportava: “Maka, Gallaland, Abissinia.” E ci è risultato subito evidente che i nostri scheletri appartenevano all’etnia Maca del gruppo Oromo, che oggi vive in Etiopia. E improvvisamente ci ha assaliti la domanda, non soltanto su cosa si debba o voglia o possa fare con un mantello, ma anche con questi otto scheletri, che volentieri riaccompagneremmo indietro. Anche in questo caso è difficile trovare una persona di riferimento e sapere con esattezza se gli otto scheletri oggi sarebbero benvenuti in Etiopia. Quindi grazie al tuo podcast mi sono avviato su una strada, che tu hai già un po’ spianato, e sono molto curioso di sapere come andrà avanti.
AK: Nel nostro progetto siamo partiti con una domanda, su quale storia si nascondesse dietro il mantello etiope. Allo stesso tempo, noi team di Villa Freischütz, volevamo elaborare un nostro posizionamento rispetto agli oggetti museali di origine coloniale. Hannes ed io eravamo propensi ad una restituzione del mantello, anche se non eravamo ancora in grado di ricostruire le circostanze che lo hanno portato in nostro possesso, se si fosse trattato di un dono o di una ruberia. Anche se si fosse trattato realmente di un regalo, come avrete sentito nello scorso episodio. Perché anche quello sarebbe stato maturato all’interno di un contesto coloniale e perché pensiamo che simili gesti di buona volontà potrebbero contribuire a guarire il comune passato di violenza condiviso dall’Etiopia, dall’Italia e dal Sudtirolo.
Decisivo però è il parere del consiglio direttivo della fondazione Navarini-Ugarte. Questa domanda è diventata improvvisamente molto importante, da ieri per essere precisi. Perché da ieri la possibile restituzione a cui ci stiamo avvicinando da mesi nei nostri pensieri, sembra tutt’a un tratto essere diventata molto più concreta. Tormentata dall’assenza di reazioni da parte etiope, qualche giorno fa ho pensato a chi avrei ancora potuto contattare. Mi è venuto in mente il giornalista Andrew Heavens, che al momento sta preparando un libro sugli oggetti d’arte etiopi trafugati e che avevo scoperto tramite Twitter. Gli ho scritto per chiedergli come mai, secondo lui, le reazioni etiopi fossero così contenute. Per via della guerra civile, mi ha risposto. E mi ha inoltrato il contatto del
ricercatore sull’Etiopia Alula Pankhurst, che attualmente ha seguito la restituzione di sedici oggetti dall’Inghilterra all’Etiopia. Ho scritto ad Alula con la sensazione di aver portato il progetto ad una buona conclusione, anche se non avesse risposto. Semplicemente perché sapevo che l’informazione con lui sarebbe stata in buone mani. Se non avesse reagito, sarebbe stato per dei buoni motivi. Ieri ci ha risposto che caldeggerebbe una restituzione e potrebbe aiutarci. Adesso, dopo aver registrato questa serie e aver lasciato lo studio di registrazione con uno sguardo verso le Dolomiti, mi siederò in macchina con Hannes e partiremo alla volta di Villa Freischütz. Lì parleremo con i membri del consiglio direttivo della Fondazione Navarini-Ugarte riguardo a una possibile restituzione. Come decideranno? Il mantello etiope tornerà veramente nella sua vecchia patria?
CANZONE DI MARION MORODER “Un lungo viaggio”
AK: La canzone è stata scritta e composta da Marion Moroder. Un sentito grazie a Jutta Wieser per la lettura dei messaggi, al servizio di traduzioni Comtext Fremdsprachenservice per la traduzione del testo sulla spada e a tutti i e tutte le partner di intervista.
ENGLISH
The Ethiopian Cloak: Episode 3: Still a long way
Ariane Karbe (AK):
MUSIC
I am now in the Villa Freischütz like in the first episode. This time I’m not in the attic but in the Red Room, looking at the Ethiopian cloak. We haven’t packed it away into the depot yet. Even though the exhibition ended officially at the beginning of the winter break. There are guided tours and other events during the break and the exhibition is still on display. Somehow it seems apt that it has not come to an end: the story of the Ethiopian cloak is not yet over, too many questions remain open. Like Marion Moroder sings in her song about the cloak:
You were taken
by force and greed
Or maybe not
No one tells me
No, no one tells me
When Hannes Obermair and me started our research, we knew it was very unlikely to find the cloak’s original owner back in Ethiopia before General Enea Navarini took the cloak into his possession and brought it to Villa Freischütz. What matters is the journey, not the destination, we said. But now the fact that we can’t answer the question, at least not with any certainty, haunts me. Meanwhile, there is one, no: there are TWO new possible answers. We had a closer look at other objects in the Villa Freischütz collection from Abyssinia –and found something quite spectacular. More on that later.
This is the ETHIOPIAN CLOAK. A story of war, guilt and oblivion. It is also a story about a small museum that asks big questions. This podcast is a production of the Navarini-Ugarte Foundation and part of the Euregio Museum Year. I am the exhibition dramaturge Ariane Karbe.
Episode 3: Still a long way
AK: In the last episode I told you that Hannes and me decided to put the exhibition up for discussion, especially to the Ethiopian side. I’ll tell you what happened in a minute. And why, as mentioned in the last episode, this made us doubt if we should have started the project at all. Maybe you ask yourself why we didn’t get in contact with colleagues in Ethiopia BEFORE we opened the exhibition. We did! But only late and hesitantly. For a long time I had a bad conscience because I knew how important an exchange is.
Here, I explain to the historian Josef Prackwieser why I hesitated:
Ariane Karbe: Something that I find difficult and that I’d like to say because it matters to me: museum science ask museums to reveal their subjectivity. And not to pretend to tell the truth. I think you have to live up to that requirement. You can’t expect museums to do it, but rather museums are made of people and if you want to transport that idea, you have to live up to that idea within the museum, too. Part of that, I think, is to talk about fears and obstacles. One thing I’m unsure about and that I think about a lot (and you mentioned it, too, Josef), we wanted to contact Ethiopian colleagues. I’m still hesitating. We do have contacts and we could activate them. But I’m afraid to lose control. Somehow I think, unless Hannes and I haven’t worked out a standpoint or did the groundwork, before we put it up to discussion … I’m less afraid they might say: Yes, give it back, give it back as soon as possible. I’m not afraid of that, I’m rather afraid of the complexity of the discussion and the sensibility. I think I’ve told you before, Josef, I’m afraid that Ethiopian colleagues really might say: “This cloak, it’s embarrassing. It’s all rumpled, there’s only little lion fur left on the shoulders. And, by the way, we have dozens of those cloaks.” Maybe we make fools of ourselves. Or maybe they say: “Well, keep it, anyway. It’s part of your country’s history. In our museum we have an Italian general’s uniform.” I’m [afraid] of these pitfalls, like … I don’t want to tread on anyone’s toes. But that’s what it’s all about – and that’s why we concentrate on one object – to run head on into these embarrassments and then to just go on from that. This is part of it, of Villa Freischütz, to reach a standpoint and have some kind of tool, to know the tools of the trade, as it were, communication tools. And to learn from that. And to share that learning with other museums. So that others can avoid that pitfall.
AK: And that’s what we did. We reached a standpoint, we read and learned about restitution and decolonisation and we studied Italy’s colonial past and Abyssinia in particular. We prepared ourselves for possible encounters, always aware that we move on uncertain grounds and we were always ready to admit we went astray. Looking back, I’m glad we prepared the project so thoroughly. Because when the time came and we first met Angela Roberts – you know her from the last episode, she spends half her time in South Tyrol and half her time in Ethiopia – she told us:
Angela Roberts: Now it’s very open but in the time of the Derg clothes and weapons like this were hidden. Because families didn’t want people to know that their grandfather or brother or father were actually fighting. Because the Derg was such a brutal regime and people didn’t talk.And still today some older people are afraid to talk. They don’t ask questions and they don’t answer questions. They are careful what they say.
AK: The time of the Derg is long over, the military dictatorial regime that ruled Ethiopia from 1974 until 1991. Speaking with Angela and listening to her talking about the fears that are still alive I realised: in some cases talking about certain objects might not only embarrass members of the society of provenance but would also be dangerous for them. That would be a catastrophe.
BREAK
AK: One month after we started our project the conflict in the Tigray region in north Ethiopia broke out and now, in November 2021, civil war is near the capital Addis Ababa. News are scarce and we don’t really know what’s going on. Moreover, the Ethiopian cloak is a warrior’s garment or a dignitary’s vestment and is thus politically charged. A fact we were not aware of when we started the project. I don’t mean to imply that an exchange is now impossible, but it comes with a burden and we have to act with prudence and care.
Probably, the civil war in Ethiopia is the reason why there are almost no reactions to our project. At the moment, their priorities are – understandably – completely different. Although the ethnological museum in Addis Ababa and the Anglo-Ethiopian Society, for example, did send valuable information about similar objects (the museum has 50 comparable cloaks), they didn’t answer our question if the cloak should be returned.
So, too, the Italian Cultural Institute, the Italian embassy and the Africa Unbound museum in Addis Ababa did not react when we invited them to join the discussion. We contacted the “Fairfield House” museum in England where Emperor Haile Selassie lived in exile. The directors William Heath and Princess Esther Sellassie Antohin, Haile Selassie’s great-granddaughter, are interested in our project and helped us but they didn’t answer our question if the cloak should be returned, either.
Scientists researching Ethiopian culture we contacted on Twitter were sympathetic and generous in their help with information about the objects, but they, too, did not say a word about a restitution or our, white, approach and project.
The missing reactions made us feel unsure. A couple of days ago Hannes and I took stock and he said:
Hannes Obermair: Mymost important insight, I realise now, is some kind of humility. It’s no more a classic relation, you and the object. And you try to understand, to learn, to contextualise it so you’ll do it justice. I rather see a complex, a subject that’s bigger than me, that’s so much bigger than me it sometimes overwhelms me. I don’t feel guilty, it’s not about a bad conscience. Because a bad conscience is always a wrong conscience. For me it’s more about recognising that an analytical, discursive approach only gets you that far. And then something is missing. I feel this void, this flaw, I really do, in a way this is the Ethiopian side, the other side of the story that’s missing. The silence around the cloak and the other objects is like a haze that makes me feel dizzy.
AK: This strange void made us ask if it was wrong to enquire openly about a restitution. Especially Petra Raymond’s answer, director of the Goethe Institute in Addis Ababa, made us think again. We had asked her for a feedback about our project: (Jutta Wieser reads) “In Europe, and Italy, there is, as part of a debate about decolonisation, an effort to think about restitutions and to question their colonial past. I see your museum’s initiative in this context. The Ethiopian perspective, unlike other African country’s that vehemently ask the global north to question their role, differs. Not having been colonised is the vital narrative for their national identity, instead the term ‘Italian occupation’ is used. A stately garment from Ethiopia as a rationale for Italy’s colonial past would at least be conceived as a misunderstanding over here or an inappropriate approach.”
AK: Talking to Gaia Delpino and Rossana Di Lella from the Museo delle Civiltà in Rome we voiced our doubts:
Ariane Karbe: I want to ask you about our project because I think about this point a lot recently. Because we ask if the cloak should be returned to Ethiopia. This question became more and more important because it’s a provocation and it should be a provocation. Nobody asked us to give it back. We ask the question. On the one hand I think it’s our responsibility because if we consider them as stolen objects, I think it’s the responsibility of the people who stole something to offer to give it back if they want to do justice. And on the other hand I become more and more insecure and I ask myself – how can I describe it? Because so far there were no reactions from the Ethiopian side, and so I think one part is that the cloak is not very significant. But my question is (and I wonder) if asking in such an active way, I don’t want to persist, I don’t want to ask again and again: do you want to get it back? Because if not, it’s okay. Do you understand what I mean?
Rossana Di Lella: È molto interessante questo lavoro che state facendo di messa in discussione le vostre stesse soluzioni di prospettive di lavoro. Veramente interessante perché in qualche modo siamo sintonizzati con voi. Perché da un lato, quando vi dicevamo che non ci sono attualmente delle richieste di restituzione, questo non vuol dire per noi che non ci poniamo come voi il problema della restituzione. Ovviamente, dal punto di vista formale, dal punto di vista di una restituzione fisica degli oggetti non possiamo prendere una posizione aperta ufficiale…
Ton Hannes Obermair: Certo, certo…
Rossana Di Lella: …che va nella direzione di un’effettiva restituzione. Ma possiamo fare un lavoro di riflessione collettiva e ponendo questi temi anche a visitatori e persone che non c’hanno mai pensato, perché nella loro vita non hanno mai avuto esperienza diretta nei contesti di questo tipo. Quindi, lavorare anche su un piano di presa di coscienza, perché sappiamo che la restituzione, come appunto dicevate anche voi, è un elemento di un processo molto più complesso che prevede un piano politico, prevede un piano simbolico. Non è l’oggetto di per sé che viene trasferito, la cosa importante. Perché nel momento in cui l’elemento viene trasferito da un paese all’altro significa che ci sono le condizioni da una parte dall’altra perché quell’oggetto col trasferimento abbia un valore. Se c’è questo, allora il trasferimento fisico restituisce effettivamente qualcosa perché crea un nuovo equilibrio nelle parti. Da un punto di vista simbolico, politico, educativo etc. Se si tratta di una forzatura, di una cosa che viene solo da un lato, non so come dire…, allora il processo è meno completo. E quindi capisco le vostre difficoltà rispetto alla no-reazione della parte etiopica.
Hannes Obermair: Certo…
AK: Currently, the museum faces no claims for a restitution but Gaia and Rossana also think about it, and they also do it in order to reach a standpoint. They cooperate with artists, historians and journalists. Since the Museo delle Civiltà is a public museum, unlike Villa Freischütz with a private foundation, they can’t decide on a restitution on their own responsibility.
Let’s go back to what Petra Raymond said. Even though the resistance against the Italian occupation never really stopped, as mentioned in the last episode, and no extensive, robust colonial administration was established in Abyssinia, WE think of the Abyssinian War from 1935 until 1941 as part of Italy’s colonial past. And that is because Mussolini’s mission behind the occupation was to found a colonial empire. WE think it’s important to FOCUS on the colonial context of the Abyssinian War because Italy’s colonial past is still not widely discussed.
The historian Markus Wurzer says:
Markus Wurzer: In Italy, the colonial commemoration is mostly silent, there’s no public discussion and what is remembered is often heavily informed by myths like “Italiani brava gente”, i. e. the idea that Italians were more humane as colonial rulers, as it were, than the Germans were or the British or French. This myth or the figures and images it consists of has its roots in the fascist propaganda, ultimately in the years between the wars when the fascist regime tried to legitimise their colonial project in north and east Africa, to disguise it as a civilising mission and to discredit, on the other hand, the bigger empires like the French or British one by accusing them of exploiting the colonies. That overlooks the fact that, of course, the fascist regime was doing exactly that or was about territorial expansion or gaining so called “Lebensraum” for the Italian people. The fascist regime rather tried to market the colonial project in north and east Africa as a civilising mission that, paradoxically, the local people were supposed to benefit from. In reality, it was something completely different altogether, there was violence, massive violence, really genocidal violence, not only in the Ethiopian war, but also in Libya in the 1920s and 30s, but we don’t remember that. German speaking veterans of the Ethiopian war, when talking about it, and they didn’t often talk about and not in public, they really only started in the years following 2000, were always very eager to frame and tell this war as an Italian war, a fascist war they had nothing to do with and they distanced themselves from the war, they were only watching, as it were, as adventurers. The pictures they brought home support just that, these propaganda pictures, showing exotic looking landscapes and animals and people. As if to say: I only went on a safari as an adventurer over there – the war, it was Italians who fought the war. And that leads, when reminiscing, to an exclusion or elimination, families remember the South Tyrol colonial master as a good colonial master.
Ariane Karbe: That’s interesting, indeed. This myth of the “brava gente” on the Italian side, which is basically the tale: we brought you civilisation, we wanted to bring you good things. And the South Tyrol side: but we were really the good guys. (laughs)
Markus Wurzer: Exactly.
Ariane Karbe: It shows that we always have to ask what function these tales, these stories fulfil. What purpose do they serve and what perception of ourselves do they reflect?
AK: A visitor called Fanaye who saw our project on the Villa Freischütz website wrote the following comment: (Jutta Wieser reads) “I write to tell you what is not in your history books. My grandfather was fighting in the resistance against Graziani and Badoglio. When the generals wanted to take possession of Addis Ababa, they found a burnt-down city. Because before they left the town together with all men fit for action, my grandfather and Ras Abebe Aregay had set the many huts on fire. The fire wasn’t good for Graziani. He was furious and he gave orders to massacre all high-ranking government officials. Most of them were old and frail men who had served under Emperor Menelik II. My grandmother’s father was among those who were shot. Their women and children who were praying in a church were deported to the island of Asinara (spoils of war?) and stayed there until the war ended. Maybe your precious ‘Ethiopian cloak’ belonged to one of the victims of the massacre. In that case, there’s invisible blood on the cloak. That is why I think you should return the cloak to the Christian country.”
AK: Petra Raymond ended her mail saying: (Jutta Wieser reads) “In order to answer the question if the cloak should be returned or not, other things matter more to the Ethiopian side, e. g. who was the owner of the cloak? That would lead to the question who might be interested in a restitution.”
AK: Indeed, I couldn’t get this question out of my mind. But only a few days ago I had an idea how to determine the origin of the cloak after all: as already mentioned, the Villa Freischütz collection also houses three swords from Abyssinia. Hannes, Herta and me had looked at them a couple of months ago, but didn’t pay much attention. I had noticed the Amharic inscription on two of the weapons but I had though, no way are they the names of the former owners. Suddenly, a few days ago I thought, maybe they are their names.
I posted a photo of the swords on Twitter and Sophia Dege-Müller, an expert on Ethiopian manuscripts, was able to translate the inscription straight away: it read: Ras Tassama Nadaw. Ras Tassama Nadaw! An important general, politician and close friend of Menelik II. The inscription on the second sword was more difficult to decipher and no one on Twitter tried to translate it. So we asked a translator to translate the text.
Ariane Karbe: Now this is exciting. I will look into my emails and see what the translation tells us about the sabre. I open the email … Ah…okay, it’s the brand. An individual inscription would be more important for us, a name, in fact. This is really exciting because we found out another owner. It not only gives the name of the brand, the name of the swordsmith on the sabre – Henry Wilkinson –, but also the name of the former owner: Fitawrari Habte Giyorgis.
AK: Fitawrari Habte Giyorgis Dinagde was secretary of war under Menelik II, under his successor Zauditu and HER successor Haile Selassie. Maybe the cloak belongs to the weapons and was either owned by Tassama Nadaw or Fitawrari Habte Giyorgis Dinagde. The cloak is now close to Emperor Menelik – you remember that we started the project assuming that the stately garment might have belonged to the Abyssinian emperor. In the course of the project, we had ruled that possibility out, today, because of the swords, we no longer think it’s impossible, but it is very unlikely.
More important, both Habte Giyorgis Dinagde and Tassama Nadaw fought in the battle of Adwa in 1896. As early as in the 19th century, Italy had tried to conquer Abyssinia – and failed miserably. To wipe out the “disgrace of Adwa” was Mussolini’s motive for attacking Ethiopia in 1935. If the stately garment and the weapons come from that era, they’d, first, symbolise Abyssinia’s victory over Italy – and, second, the temporal defeat of the African country because Enea Navarini took them.
Perhaps, this makes a restitution of the cloak more interesting from an Ethiopian point of view because, together with the two swords, it might clearly symbolise Ethiopia’s successful fight against colonisation.
I ask myself how many colonial objects are still in European museums without anybody KNOWING about their existence. A few days ago I got a message from Frank Steinheimer, head of the central depot of the scientific collection in Halle (Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen). I had told him about the podcast. He now told me what he had just found in the attic of the former institute of zoology:
Frank Steinheimer: Dear Ariane, suddenly your podcast is newsworthy, we’ve changed our roof and found several human skeletons in the attic. At first, I didn’t think much about it, I assumed they were from some European cemetery. But after a genetic analysis we know that they are five male and three female skeletons. We also found a label at the bottom of the box that reads: “Maka, Gallaland, Abessinien.” It then became clear that our eight skeletons are from the ethnic group of Maka from the group of Oromo who today live in Ethiopia. And so, suddenly, now we ask ourselves not only what to do with the cloak but also with these eight skeletons that we would like to repatriate. And we too find it difficult to find a contact person and to really know if these eight skeletons would today be welcome in Ethiopia at all. So I took your podcast as a starting point, you’ve paved the way, so to speak, and I’m looking forward to find out what will happen.
AK: We started this project with the aim to reveal the story of the Ethiopian cloak. At the same time, we, the Villa Freischütz team, wanted to work out a standpoint about colonial objects in museums. Hannes and me support the restitution of the cloak even if we still couldn’t reconstruct the exact circumstances of the acquisition or the donation or the robbery. Even if, as discussed in the last episode, it really was a gift. Because of the colonial context and because we think a token of good will might contribute to a healing of the violent past that Ethiopia and Italy and South Tyrol share.
The crucial point is the opinion of the Navarini-Ugarte foundation. It’s become extremely urgent, as of yesterday, to be precise. Since yesterday the possibility of a restitution, something we’ve been thinking about for months, has suddenly become quite real. I had grown a bit anxious because of the missing reactions from the Ethiopian side and wondered only recently whom else I could contact. The journalist Andrew Heavens came to mind who is currently writing a book about Ethiopian loot and plunder. I discovered him on Twitter and asked him why hardly anybody reacts. Because of the civil war, he said. And he told me about Alula Pankhurst, an expert on Ethiopia, who just now helps to return 16 objects from England to Ethiopia. I wrote Alula, and my feeling was that the project would have come to a good close even if he didn’t answer. Simply because with him the information would be in good hands. If he didn’t react, he’d have good reasons. Yesterday, he wrote to say that he supports a restitution and would love to help us. This very moment, once I’ve finished this episode in the studio with a view to the Dolomites, I’ll get into Hannes’ car and drive with him to Villa Freischütz to discuss a restitution with the members of the board of the Navarini-Ugarte foundation. What will they say? How will they decide? Will the Ethiopian cloak return home?
SONG BY MARION MORODER “A long journey”
AK: Marion Moroder wrote and composed the song. Thank you, Jutta Wieser, for reading the texts. Thanks to the translators at Comtext Fremdsprachenservice for translating the text on the sword. And thanks to everybody who talked to us.