DER ÄTHIOPISCHE MANTEL
In der Ausstellung geht es um die Reise, die ein ausgewähltes Objekt zurückgelegt hat: ein prächtiger Mantel aus Äthiopien. Wie ist er in die Sammlung der Villa Freischütz gelangt? Und sollte er nach Afrika zurückkehren?
Diesen spannenden Fragen widmen wir uns im Rahmen des Euregio-Museumsjahres mit dem Motto „Museum bewegt“. Die Ausstellung nutzen wir, um uns in die Debatte zu Kolonialismus und Museumsobjekten einzuklinken. Die Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Teil italienischer und Südtiroler Geschichte kann unseren Blick für heutige Ungerechtigkeiten schärfen. So nimmt uns der Mantel mit auf eine Reise zu uns selbst.
Unter herta.waldner@fondnavug.org oder +39 339 4321283 können ab 6. September 2021 Zeitfenster für den Ausstellungsbesuch zu den regulären Öffnungszeiten gebucht werden.
Für den Besuch in der Villa Freischütz ist ein Green Pass notwendig. Es gelten das Abstandsgebot von 1,5 m und im Innenbereich das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.
Wozu und das Feedback bewegt, wissen wir noch nicht: vielleicht zeigen wir die Ausstellung nächstes Frühjahr noch einmal – ganz anders. Oder wir widmen den Reaktionen eine Folge des Podcasts, der begleitend zur Ausstellung erscheint. Oder… Wir sind gespannt!
Der-aethiopische-Mantel-AusstellungstextDer-aethiopische-Mantel-Objektliste
Lieber Karl Jörg-Walter,
vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für Ihren Kommentar genommen haben, gerade weil Sie sich gar nicht besonders für die Ausstellung interessiert haben. Haben Sie sich schon unseren Podcast zum Projekt angehört? In Folge 2 diskutieren wir verschiedene Möglichkeiten, wie Enea Navarini in Besitz des Mantels gekommen ist. Eine ist, dass er ihn tatsächlich völlig freiwillig geschenkt bekommen hat, auch wenn wir das für eher unwahrscheinlich halten. Gerade sind aber neue Erkenntnisse aufgetaucht: die stellen wir in Folge 3 vor, die schon in wenigen Tagen online gehen soll. Vielleicht hören Sie einmal hinein?
Wir waren Anfang September 2021 in der Villa Freischütz und haben uns sehr gerne von Ihnen durch die Räume und die Ausstellung führen lassen. Das Haus und der Garten sind sehr eindrücklich in ihrer Originalität. Das Objekt „äthiopischer Mantel“ hat uns nicht besonders interessiert. Ihre Frage nach unserer Meinung zu einer Restitution haben wir nicht gleich beantwortet, doch will ich gerne meine Meinung dazu nachreichen.
Wenn Sie einen Ansprechpartner oder Interessenten in Äthiopien finden, der das besondere Objekt für sein Land oder eine Bevölkerungsgruppe im Land übernehmen will, bin ich für unbedingte Rückgabe, da man bestimmt davon ausgehen kann, daß das Objekt, auch falls es ein „Geschenk“ war, kaum freiwillig abgegeben wurde. Nur solange dies nicht gelingt, können Sie es im Haus zur Illustration der Geschichte des Herrn Navarini und seiner Beteiligung an der italienischen Invasion mit geeigneten Erläuterungen ausstellen. Dann ist es ein Anstoß und Beitrag zu der laufenden Diskussion über Rückgabe von Volksschätzen aus Zeiten des Kolonialismus.
Liebe Sabine Abram,
dass Sie den virtuellen Rundgang begrüßen, freut uns besonders. Er soll helfen, über alle Grenzen hinweg einen Eindruck von der Ausstellung zu bekommen.
Tolle Initiative, den Abessinienkrieg aus dem Vergessen zu holen und die Besucher*innen zu einem nachdenklich-bewegenden virtuellen Rundgang einzuladen!